Dr. Helmut Rempp, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Bürgervereine e.V. (AKB), hat den Energieleitplan der Stadt Karlsruhe unter die Lupe genommen. Sein Artikel ist im aktuellen Fächerblick – Bürgerblatt 6/2023 nachzulesen und steht hier zum Download bereit.
“Liebe Karlsruher Mitbürgerinnen und Mitbürger, Anfang November konnte bereits festgestellt werden, dass 2023 das wärmste Jahr seit Wetteraufzeichnung werden wird. Das kommt daher, dass wir einfach zu viel CO2 (und übrigens auch andere klimaschädliche Gase) in die Atmosphäre ausgestoßen haben und das seit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Jetzt müssen wir in unserem eigenen Interesse umsteuern und alle Sektoren auf erneuerbare Energien umstellen, wir in den industrialisierten Ländern etwas früher. Andere Länder, die sehr viel später damit angefangen haben, haben sich mit einem gewissen Zeitverzug auch verpflichtet, klimaneutral zu werden. Um in Deutschland die Ziele der Energiewende zu erreichen, gab es verschiedene Initiativen und Gesetze auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene. Der Karlsruher Gemeinderat hat 2020 im Klimaschutzkonzept die Erstellung eines Energieleitplans (ELP) mit Ziel Klimaneutralität 2040 als eine wichtige Maßnahme beschlossen.” … Weiter zum Download des vollständigen Artikels
Im August führte Paris fast überall Tempo 30 ein, jetzt kommt der nächste Schritt in eine lebenswerte Zukunft: Paris will eine Parkgebühr von 18 €/h für SUV verlangen. Mit der für den 4. Februar geplanten Abstimmung darüber kann die Bevölkerung den öffentlichen Raum beruhigen, ein Stück weit zurückgewinnen und ein neues Gesellschaftsmodell forcieren, bei dem der Mensch im Mittelpunkt der Stadtplanung steht und nicht das Auto. “Paris will 18 Euro Parkgebühr für SUV verlangen” auf tagesschau.de “Paris führt fast überall Tempo 30 ein” auf tagesschau.de
Die Brandmauer ist endgültig weg: In Thüringen wird der Bau von Windkraftanlagen im Wald künftig schwerer. Das entsprechende Gesetz wird im Landtag gegen den Willen der Landesregierung geändert. Dazu schließen sich FDP und CDU zusammen – und lassen sich von der AfD die fehlenden, nötigen Stimmen liefern. Die Novelle sieht vor, dass für Windräder im Wald innerhalb von zwei Jahren auf Ausgleichsflächen aufgeforstet wird. Allerdings sind dafür bislang landwirtschaftlich genutzte Flächen tabu. Der MDR zitiert Wirtschaftsvertreter, die durch den wahrscheinlich ausbleibenden Ausbau weiter hohe Energiepreise und damit Wettbewerbsnachteile befürchten. Zum Artikel auf n-tv.de Zum Bericht auf mdr.de
Wärmewende Karlsruhe ist eine unabhängige Initiative und Mitglied im Klimabündnis Karlsruhe. Wärmewende sucht Mitstreiter:innen, die helfen, die Wärmeversorgung in Karlsruhe klimaneutral zu machen. Jeden ersten Montag im Monat um 19 Uhr gibt es ein online Onboarding, bei dem man einen Einblick die Initiative bekommen kann. Nächster Termin ist der 4.12.2023, der Onboarding-Link lautet: https://meet.systemli.org/OnboardingWaermewendeKarlsruhe Wer beim live-Plenum dabei sein möchte kann am Mittwoch, 20.12.23, 16 Uhr ins BUZO, Kronenstraße 9, 76133 Karlsruhe kommen. Mehr Infos unter: https://www.waermewende-karlsruhe.de
Wirtschaftswissenschaftler Dirk Ehnts vertritt die Modern Monetary Theory (MMT) und beschäftigt sich mit der Volkswirtschaftslehre der Nachhaltigkeit. Ein Gespräch über politische Ökonomie, Kapitalismus, Schuldenbremse, die Rolle der Zentralbank und des Finanzmarkts u.v.a. Zur Sendung: Ökonom Dirk Ehnts bei Jung & Naiv, Folge 674 Zur Webseite von Dirk Ehnts
Das CO2-Budget für das 1,5-Grad-Ziel bei der Erderhitzung schrumpft. Auf maximal 3,1 Gigatonnen Kohlendioxid (CO2) müsste Deutschland seine Emissionen begrenzen, um das 1,5-Grad-Ziel mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent zu erreichen. Das Budget von 3,1 Gigatonnen würde demnach nur noch für gut neun Jahre reichen. Bei einer „linearen Emissionsreduktion ab 2022“ müsste Deutschland also bereits 2031 klimaneutral sein, heißt es in der Stellungnahme des Sachverständigenrates für Umweltfragen vom Juli 2022. Doch man kann, wie die taz berichtet, das Restbudget auch anderes berechnen. Eine Studie der Wissenschaftler Andrew Fanning und Jason Hickel von Juni 2023 zeigt: Reiche Länder haben ihren Anteil schon vor Jahrzehnten aufgebraucht. In der Klimapolitik haben sich in den vergangenen Jahren sogenannte CO2-Budgets etabliert. Diese geben an, wie viel Kohlenstoffdioxid noch ausgestoßen werden kann, um die Erderhitzung so minimal wie möglich zu halten. In der Regel werden die Budgets ab dem Jahr 2015 berechnet, dem Jahr, in dem das Pariser Klimaabkommen beschlossen wurde. Das Abkommen definiert eine Grenze von 1,5 Grad beziehungsweise „deutlich unter 2 Grad“ im Vergleich zum vorindustriellen Niveau. Doch was passiert, wenn man berücksichtigt, dass manche Länder schon viel länger emittieren als andere? Länder wie die USA oder Deutschland haben lange vor anderen angefangen, fossile Energieträger zu verbrennen. Sie haben sich mit der so gewonnenen Energie industrialisiert und sich einen wirtschaftlichen Vorsprung gesichert. Und sie haben die Welt an den Rand des Klimakollapses gebracht. Wie gerecht ist es nun, dass diese Länder noch mehrere Jahrzehnte Treibhausgase emittieren wollen? Folgerichtig machen Fanning und Hickel in ihrer Studie eine neue Rechnung auf und kalkulieren mit Budgets, die im Jahr 1960 ansetzen. Sie berechnen, wie viel CO2 seitdem emittiert werden durfte, um das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten, und verteilen dieses zu gleichen Teilen auf alle Menschen. Das Ergebnis: Die 39 Länder aus dem Globalen Norden haben ihren fairen Anteil für das 1,5-Grad-Ziel im Durchschnitt 1986 aufgebraucht. Die 129 Länder des Globalen Südens werden ihren Anteil durchschnittlich erst 2048 aufgebraucht haben – selbst wenn sie jetzt keinen weiteren Klimaschutz betreiben. Besonders überraschend: China hat bisher nur 58 Prozent des dem Land zustehenden CO2-Budgets aufgebraucht, Indien gar erst 15 Prozent. Weiter zum taz-Artikel “Studie zu Gerechtigkeit beim Klimaschutz: Das Konto ist längst überzogen” Zur Studie von Andrew L. Fanning & Jason Hickel “Compensation for atmospheric appropriation”
Praktisch jeder internationale Großkonzern will klimaneutral werden – zumindest offiziell. “frontal”-Recherchen zeigen: Ambitionierte Klimaversprechen sind häufig wenig mehr als heiße Luft. Viele Konzerne setzen bei ihrer Klimaschutz-Strategie auf den Ausgleich von klimaschädlichen Emissionen, etwa durch Bäume irgendwo in den Regenwäldern des globalen Südens. Dafür kaufen sie Zertifikate, mit denen sich die Konzerne jede Tonne CO2, die sie ausstoßen, gutschreiben. Dass diese Rechnung nicht aufgeht, zeigt die frontal-Dokumentation auch anhand eines Selbstversuchs. Schon allein bei der Berechnung der Emissionen nutzen Konzerne Spielräume, um das Ergebnis zu beschönigen. Eine Spurensuche bis hinein in den brasilianischen Amazonas-Regenwald zeigt, dass Projekte, die angeblich CO2 einsparen, Konzernen und Projektbetreibern oft mehr nützen als dem Klima. Zum frontal-Bericht “Greenwashing bei Shell, Mercedes und Co.”