Sie stecken in Textilien als Imprägniermittel, in Papierprodukten wie Hamburgerverpackungen, Klebeetiketten und Kaffeebecher, um Wasser und Fett abzuweisen: PFAS – Perfluorcarbone oder per- und polyfluorierte Alkylverbindungen. “An Regenjacken perlt jeder Schauer ab, das Fahrrad schnurrt dank Kettenfett. Zahnseide, Butterbrotpapier, Backformen für Kuchen, die Verpackung von Schokoriegeln, Teppiche, Polstermöbel, Skiwachs – wenn nichts dran haften soll, kommt PFAS zum Einsatz. Stoffe dieser Gruppe werden in der Halbleiterindustrie gebraucht, als Kühlmittel in Wärmepumpen, und über Jahrzehnte enthielt auch der Löschschaum der Feuerwehren PFAS”, schreibt die Süddeutsche Zeitung in einem großen Bericht mit dem Titel “Eine Verbindung für die Ewigkeit”.
In der Umwelt werden PFAS nicht abgebaut. Einige PFAS reichern sich in Organismen und entlang der Nahrungsketten an und können auch schädlich für Menschen sein. Andere PFAS sind sehr mobil in Wasser und Boden und erreichen schnell das Grundwasser. In Rastatt kennt man das Problem, seit dort Papierabfälle mit Klärschlämmen vermischt und als Dünger auf Felder ausgebracht wurde. Die Äcker sind nicht mehr zu gebrauchen, die Böden auf Jahrhunderte vergiftete, das Grundwasser belastet. 1100 Hektar werden aktuell als verunreinigt eingestuft.
Rastatt ist kein Einzelfall. PFAS findet sich inzwischen auch in der Arktis und in den Höhen des Himalaya. PFAS werden also auch durch Luft und Meeresströmungen verteilt. Für Deutschland haben Süddeutsche Zeitung, NDR und WDR erstmals kartographiert, wo überall PFAS im Boden, im Grundwasser und in Oberflächenwasser nachweisbar ist. Es ist eine Karte mit mehr als 1500 Punkten entstanden.
Seit dem Jahr 2020 gibt es eine Broschüre des Umweltbundesamtes zu PFAS und weitere Informationen auf der Seite PFC-Planet: Wo kommen wir überall mit PFC in Berührung?
