Eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius ist derzeit nicht plausibel, wie eine neue Studie des Exzellenzclusters “Climate, Climatic Change, and Society” (CLICCS) der Universität Hamburg zeigt. Die beteiligten ForscherInnen haben gesellschaftliche Veränderungen und mögliche physikalische Kipppunkte untersucht und abgeglichen. Ihr Fazit: Gesellschaftlicher Wandel ist unabdingbar, um die in Paris gesetzten Temperaturziele zu erreichen – doch das bisher Erreichte ist unzureichend.
“Wenn man sich die Entwicklung der gesellschaftlichen Prozesse im Detail anschaut, ist eine Begrenzung der Erderwärmung auf unter 1,5 Grad noch nicht plausibel”, sagt CLICCS-Sprecherin Prof. Anita Engels. Vor allem das Konsumverhalten und die Reaktionen der Unternehmen bremsen die dringend notwendigen Klimaschutzmaßnahmen.
Der Studie zufolge liegt die größte Hoffnung für die Gestaltung einer positiven Klimazukunft in der Fähigkeit der Gesellschaft, grundlegende Veränderungen vorzunehmen. Darüber hinaus zeigt die Studie eine Reihe von Voraussetzungen dafür auf, zum Beispiel, dass sich transnationale Initiativen und nichtstaatliche Akteure weiterhin für den Klimaschutz einsetzen und dass Proteste den Druck auf die Politik aufrechterhalten. Sozialer Wandel sei wichtiger als physische Kipppunkte, stellen die ForscherInnen fest.
